Briefmarken sind Wertzeichen, die auf Briefe und Pakete geklebt werden, um damit das Entgelt für die Beförderung zu bezahlen. Jedes Land verfügt über eigene Briefmarken, die in den meisten Fällen von der staatlichen Post ausgegeben werden. Briefmarken sind oft kleine Kunstwerke und werden deshalb gerne als Sammlerobjekte verwendet.
Die Entstehung der Briefmarke
Die erste Briefmarke wurde im Jahr 1840 herausgegeben. Davor verwendete man Stempel, Kuverts oder Papierstreifen. Die Einführung der offiziellen Briefmarke entsprang der Idee, das Postporto vom Absender bezahlen zu lassen. Ursprünglich musste immer der Empfänger dieses Porto entrichten. Diese Idee setzte man zuerst im Vereinigten Königreich um. Aus diesem Grund erschien die erste offizielle Briefmarke 1840 ebenfalls im Vereinigten Königreich. Diese Briefmarke trug die Bezeichnung One Penny Black. Sie war nicht nur die erste Briefmarke, sondern auch das erste selbstklebende Postporto. Auch heute noch ist diese Marke unter Sammlern sehr begehrt. Eine noch unbenutzte Penny Black erzielt dabei Preise von bis zu 3.000 Euro.
Der Siegeszug der Briefmarke
Nach dem Vereinigten Königreich führten auch andere Länder Briefmarken zur Bezahlung des Postportos ein. Bereits 1841 kamen in den USA die ersten Briefmarken auf und auch Brasilien führte die ersten nationalen Briefmarken ein. 1843 folgten Briefmarken in der Schweiz. In Deutschland gab es mit dem Schwarzen Kreuzer die erste offizielle Briefmarke. Diese wurde 1849 ausgegeben. Im Kaiserreich Österreich-Ungarn erschien 1851 die erste Briefmarke. Diese Briefmarken wurden in Bögen hergestellt und danach einzeln abgetrennt. Aus diesem Grund haben Briefmarken auch ihre charakteristischen Zacken.
Mit der Zeit verbreiteten sich Briefmarken immer mehr auf der Welt und wurden schließlich zu begehrten Sammlerobjekten. Um die Jahrhundertwende wurden Briefe zu einem wichtigen Kommunikationsmittel. Vor allem im Ersten Weltkrieg wurden viele Briefe versendet. Damit erreichte auch die Herstellung der Briefmarken ihren vorläufigen Höhepunkt. Briefmarken, die in dieser Zeit in der österreichisch-ungarischen Monarchie gedruckt wurden, erreichten manchmal eine Auflage von bis zu drei Milliarden Stück.
Briefmarkensammler
Bereits um 1860 gab es die ersten Briefmarkensammler, die Philatelisten genannt wurden. Sie legten ganze Sammelalben an und sammelten dafür Briefmarken aus der ganzen Welt. Heute ist die Zahl der Philatelisten allerdings deutlich gesunken. Nur noch wenige Menschen beschäftigen sich mit dem Sammeln von Briefmarken. Die meisten Briefmarken, die man in Sammleralben findet, sind nicht besonders wertvoll. Ein Vermögen kann man mit einer geerbten Briefmarkensammlung heute kaum noch machen. Dennoch gibt es auf dem Sammlermarkt noch immer einige Briefmarken, die von besonderem Wert sind. Das sind meist die Exemplare, die Fehlprägungen aufweisen oder in einer nur sehr geringen Stückzahl auf den Markt gebracht wurden.
Die Philatelie gilt heute hauptsächlich als Hobby. Immer wieder bringen Postämter neue Briefmarkenserien heraus. Philatelisten spezialisieren sich zuweilen auf bestimmte Briefmarkenserien, auf Briefmarken verschiedener Staaten oder auf künstlerisch anspruchsvoll gestaltete Briefmarken mit bestimmten Motiven.